Im Oktober begann Isabel, neben ihrem Job im Jugendhaus 9teen, den Masterstudiengang in „Musiktherapie für Inklusion und Empowerment“ an der THWS in Würzburg. Auf den ersten Blick scheint kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Musiktherapie und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Der Schein trügt aber. Und wie das aussehen kann, zeigt Norwegen als Vorreiter der sogenannten „Community Music Therapy“ (CoMT) beispielsweise sehr gut. Die CoMT beschreibt, kurz gesagt, einen Ansatz der darauf abzielt, Menschen verschiedenster Herkunft, Lebenslagen, Hintergründe und Lebenskonzepte zusammenzubringen, ihnen durch die Musik eine Stimme zu geben und sie zu empowern – also Stärken zu entdecken, Ressourcen zu mobilisieren, zu ermöglichen Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit zu erfahren und dabei Freude am Musizieren zu haben. Nun ist es Voraussetzung im Zuge des Studiums ein musiktherapeutisches Praktikum zu absolvieren, was Isabel zum Anlass nahm Kontakt nach Norwegen aufzunehmen und gleich von den „Profis“ zu lernen. So kam also eins zum anderen, sodass sie schließlich für zwei Wochen in verschiedensten Projekten in Bergen dabei sein durfte. Dort lässt es sich nicht nur gut wandern, sondern auch außerordentlich gut musizieren. Eine mehr als vielfältige und eindrucksreiche Erfahrung. Von Einblicken in ein gemeinwesenorientiertes Musikprojekt für Jugendliche namens „Kom Nærmere“ über ein Bandprojekt mit Häftlingen und die Arbeit als Musiktherapeut*in in einem Zentrum für drogenabhängige Menschen, bis hin zu Konferenzen und Podiumsdiskussionen an der musiktherapeutischen Fakultät der Universität in Bergen (GAMUT), war alles dabei und noch viel mehr. Es waren freilich viele interessante Bekanntschaften und Begegnungen mit unzähligen Gedankenanstößen und Ideen, die es erstmal zu verarbeiten gilt.
Was heißt das jetzt für das Jugend Aktiv und speziell für das Jugendhaus? Wir werden sehen. Fest steht: es wird musikalisch im Jugendhaus!